Kult.kit

Das Wasser ist im Weg. So kurz kann die Herausforderung erklärt werden, wenn es um bürgernahe Projekte in dem östlichen Teil der Programmregion geht. Insbesondere für Schulen in diesem Teil des Interreg-Gebiets ist der Fehmarnbelt sowohl eine finanzielle und zeitliche Herausforderung. Hier kommt kultKIT ins Bild.

Das Ziel des Projekts ist es, insbesondere Kinder und Jugendliche in der Fehmarn-Belt-Region für die Nachbarsprache und Kultur zu interessieren und kennenlernen zu wollen. Der deutliche Fokus auf die junge Zielgruppe wurde gewählt, da Kinder sich schneller auf eine andere Kultur und Sprache einstellen als Erwachsene. In kultKIT sollen Materialien entwickelt werden, die von Schulen und Kindergärten genutzt werden,um Interesse für das Nachbarland zu wecken, damit die Jugendlichen sich später auch über die Grenze hinweg ausbilden und arbeiten.

Von deutsch-dänischen Freundschaften

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Erzieher der Fachschulen für Sozialpädagogik aus Preetz und Lensahn stellen Ergebnisse ihres „Kult-Kit“-Projekts vor.

Die erste große Etappe ist genommen und Deutschland und Dänemark sind ein kleines Stückchen näher aneinander gerückt: Schüler aus Preetz und Lensahn zogen eine Zwischenbilanz ihres Projekts zur Förderung des deutsch-dänischen Kulturaustauschs. Erzieher der Fachschulen für Sozialpädagogik in Preetz (Berufsbildungszentrum Plön) und Lensahn hatten im Rahmen des „Kult-Kit“-Projekts deutsch-dänisches Sprachmaterial und Spiele für Kindergärten entwickelt. Im Schloss Bredeneek kamen nun die beiden Klassen aus Preetz und Lensahn zusammen, um ihren Lehrern und Betreuern des Projekts das Ergebnis nach einem Jahr Arbeit vorzustellen. Auf beiden Seiten des Projekts stehen Schüler: Hier die Berufsschüler der Sozialpädagogik, die die Materialien erarbeitet haben, da die Vorschulkinder, die von diesen Materialien profitieren sollen. „Es war bisher ein total interessantes Projekt“, erzählte Angelina Schwarz. Die 23-Jährige ist Kurssprecherin der Preetzer Schüler. „Dänemark ist unser direkter Nachbar. Wir sollten da nicht nur Urlaub machen, sondern auch Basiswissen über das Land haben.“ Seit August vergangenen Jahres haben die Preetzer Schüler verschiedene Spiele und Materialien im Evangelischen Hort in Preetz vorgestellt. „Es war wirklich erstaunlich, wie schnell die Kinder die neuen Wörter und Bezeichnungen aufgenommen haben“, erzählte Schwarz. Für den Lensahner Kurs, der gemeinsam mit seiner Lehrerin Eva Schramm angereist war, sprach Joy Bohlmann. Gut fanden beide Kurse, dass die Spiele nicht nur Sprache vermitteln, sondern auch Informationen über das Land und seine Kultur: Rechen- und Bewegungsspiele, bilinguale Spiele-Olympiade, Zahlen und Alltagsbegriffe – das alles fand sich im Programm der zukünftigen Erzieher. Nach dem sechsmonatigen Praktikum im Anschluss an die Sommerferien starten die Schüler in die Oberstufe. Dann geht auch das Projekt weiter. „Es begleitet die Schüler bis zum Abschluss ihrer Ausbildung“, erzählte Lehrerin Friederike Franke. „Das Ergebnis wird ein Rucksack mit den endgültigen Lehrmaterialien. Die Rucksäcke und entsprechende Schulungen sollen dann den Alltag interessierter Horte und Kindergärten der Region bereichern“, ergänzte ihre Kollegin aus Lensahn, Eva Schramm. „Kult-Kit“ ist ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt. Die EU möchte die Zusammenarbeit von benachbarten Regionen an den Binnengrenzen der EU fördern und unterstützen. „Die Mittel für dieses Projekt stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“, erzählte Nathalie Ard, Projektleiterin beim Kreis Ostholstein. Ziel des Projekts ist es, Kinder und Jugendliche in der Fehmarn-Belt-Region für die Nachbarsprache und -kultur zu interessieren. Im Rahmen einer Fahrt nach Dänemark konnten die Schüler ihre Materialien auch in dänischen Einrichtungen in Rödby und Nyköbing ausprobieren. Anspruchsvoller als der Umgang mit den Vorschulkindern in Deutschland? „Eigentlich war beides gleich schwer oder gleich leicht“, erzählte Daliya Altürk aus Preetz. „Bei den deutschen Kindern lag die Schwierigkeit darin, ihre Begeisterung zu wecken. Bei den dänischen Kindern hatten wir eine kleine Sprachbarriere zu überbrücken.“ Wie im echten Leben eben.

Vollständiger Artikel der Ostholsteiner Zeitung vom 06.07.2017

Berufliche Schulen entwickeln deutsch-dänisches Sprachmaterial